How to survive: Chemie

Sonntag, Februar 19, 2017

Chemie! Manche haben das letzte Mal vor 8 Jahren davon gehört, andere haben es nach der 9. Klasse abgewählt und sich nie wieder damit beschäftigt. Ein Fach geprägt von Formeln und Gleichungen, das nicht besonders beliebt ist, aber unglaublich wichtige Grundlagen für die Biochemie lehrt. 


"Was man verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht." - Marie Curie





Inhalte:

In Chemie werden zunächst die Inhalte wiederholt, die man (eigentlich) in der Schule bereits gelernt haben sollte. Das wären zum Beispiel der Atombau, das Orbitalmodell, chemische Bindungsarten (kovalente, Wasserstoffbrücken-, Dipol-Dipol-, Wand-der-Waals-, Ionen- und metallische Bindungen), die Säure-Basen-Theorie (Protonen- bzw. Elektronendonatoren und -akzeptoren mit Lewis und Brönsted), Redoxgleichungen, Verseifung etc.
Chemie ist an der Uni sehr praktikumsbezogen. Deshalb ist es sehr wichtig, Formeln wie das Massenwirkungsgesetz, das Ionenprodukt der Wassers, die Berechnung des pH- und pks-Wertes, etc. auswendig zu lernen und auch verstanden zu haben.
Des Weiteren muss man ganz viele Strukturformeln aufmalen können und Eigenschaften wie die optische Aktivität, die Fischer-Projektion, die R/S-Nomenklatur, Chiralitätszentren und alles zu Isomeren bestimmen können. Besonders die Strukturformeln und dessen Nomenklatur werden für die Biochemie später sehr relevant sein.


How to survive:

Bitte kauft euch keine Bücher vor dem Studium. Ich kann nur wiederholen, dass man sich bei Unibibliotheken oft ein kostenloses Konto machen kann und dann Bücher ausleihen darf. Wenn ihr sonst Bücher vorab kaufen wollt, dann kauft gebrauchte Bücher (z.B. auf ebay). Ich habe mir vor dem Studium den Zeeck gekauft ("Chemie für Mediziner") und habe gleich das einzige Übungsbuch mitgenommen ("Arbeitsbuch Chemie für Mediziner und Biologen" von Röbke/Wolfgramm). In das Arbeitsbuch habe ich kein einziges Mal geschaut, weder vor dem Studium, noch für die Chemieklausur, noch für das Vorphysikum in Chemie. Ich hatte einfach keine Zeit dafür, deshalb weiß ich leider nicht, ob es zu empfehlen ist. Wenn man Übungsaufgaben braucht, dann kann es bestimmt hilfreich sein, aber an unserer Uni mussten wir jede Woche ein neues Übungsblatt bearbeiten, sodass ich genügend Übungs- aufgaben von der Uni hatte.
In den Zeeck habe ich bereits vor dem Studium reingeschaut, weil ich von vielen Leuten gehört hatte, das Chemie unglaublich schwierig im Studium sein soll. Komplett unnötig war es natürlich nicht, einen Blick in's Buch geworfen zu haben, aber es ist auch keine Voraussetzung um gut durch's Studium zu kommen. Für das Studium war der Zeeck einerseits ein zu großes Buch und andererseits mal sehr, und mal überhaupt nicht hilfreich. Es kommt immer darauf an, wieviel Vorwissen ihr bereits habt und was die Uni überhaupt von euch verlangt. Dadurch, dass Chemie bei uns sehr praktikumsbezogen war, habe ich mir nur die wichtigsten Sachen aus dem Zeeck rausgeschrieben und viele Inhalte im Internet nachgeschaut ("TheSimpleChemics" auf Youtube haben mir zum Beispiel den ein oder anderen Praktikumstag gerettet). Ansonsten solltet ihr euch natürlich auch gut eure Vorlesungsfolien anschauen.

Versucht erstmal euch eine Übersicht der ganzen Inhalte zu verschaffen. Ich habe zum Beispiel alles nach Praktikumstagen eingeteilt. Zunächst sollten alle Grundlagen klar sein, wie z.B. der Atombau, die Berechnung der Stoffmengenkonzentration, das Löslichkeitsprodukt, etc. Bei uns wurden z.B. die Strukturformeln von Säuren abgefragt, also habe ich mir eine Liste mit den wichtigsten Säuren und ihren Anionen erstellt und die Strukturformeln dazu aufgezeichnet. Um Strukturformeln zu lernen, würde ich euch empfehlen, sie immer und immer wieder auf ein leeres Blatt aufzuzeichnen und eure Zeichnung mit der richtigen Formel zu vergleichen. Dabei merkt man schnell, wo man eventuell Fehler machen kann, zum Beispiel darf man wichtige Details wie das + in einem Kreis bei dem N der Salpetersäure nicht vergessen. Auf manche Sachen wird extrem Wert gelegt, also versucht herauszufinden, was an eurer Uni wichtig ist (durch Übungsaufgaben, die Vorlesung, Altfragen oder fragt sonst bei Studenten aus dem höheren Semester nach). Das Thema "Komplexe" habe ich z.B. mit TheSimpleChemics auf Youtube gelernt und danach habe ich mir eine Liste erstellt, wie ich vorgehen muss, wenn ich ein Komplex benennen muss. Zum Thema "starke und schwache Säuren bzw. Basen" habe ich die Formel auswendig gelernt und dann typische Titrationskurven für eine schwache und eine starke Säure immer wieder aufgemalt, um zu wissen, wie so eine Titrationskurve in etwa verlaufen sollte, wenn nach einer starke oder schwache Säure gefragt wird.
Zeichnen ist meiner Meinung nach sehr wichtig und hilfreich in Chemie, um alles richtig verstanden zu haben und auch wiedergeben zu können. Bei uns wurden auch oft Trivialnamen abgefragt und dann muss man einfach auswendig wissen, wie die Formel dazu aussieht. Das waren bei uns z.B. Nephtalin, Anthracen, Phenol, Benzoesäure, Salicylsäure, Acetsalicylsäure, Chinone, die Nucleinsäuren, ungesättigte und gesättigte Fettsäuren wie Palmitinsäure oder Linolsäure, und auch Harnsäure oder Coffein. Übt und malt diese Struktuformeln, bis ihr nachts davon träumt. In der Biochemie werden die Strukturformeln wieder drankommen und dann müsst ihr diese auch wieder erkennen können.






Insgesamt betrachtet besteht in Chemie vor allem das Problem, dass viele mit einem negativen Bild von der Chemie das Lernen beginnen. Auch wenn es nicht besonders spannend ist, Formeln und Strukturformeln auswendig zu lernen, müsst ihr euch bewusst sein, dass ihr gerade durch diese Formeln später ganze Stoffwechselwege und Zyklen im Körper schneller und einfacher verstehen werdet und dadurch den menschlichen Körper genau studieren könnt. Malt und schreibt, bis euch das Handgelenk weh tut, und versucht bitte auch wirklich, den Stoff zu verstehen und nicht nur auswendig zu lernen, denn was man verstanden hat, das behält man auch besser im Kopf.
Ich wünsche euch ganz viel Erfolg und gutes Gelingen!




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1 Kommentare

Danke, dass Du dich dazu entschlossen hast, mir einen Kommentar zu hinterlassen. Ich freue mich über jede Meinung! :)

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